§ 91 VAG Einstufung der Eigenmittelbestandteile

(1) Die Versicherungsunternehmen haben ihre Eigenmittelbestandteile in drei Qualitätsklassen einzustufen.

(2) Die Einstufung der Eigenmittelbestandteile richtet sich danach, ob es sich um Basiseigenmittel oder um ergänzende Eigenmittel handelt und inwieweit sie

§ 91 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 VAG

verfügbar oder einforderbar sind, um Verluste bei Unternehmensfortführung und im Fall der Liquidation vollständig aufzufangen und

§ 91 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 VAG

im Fall der Liquidation nachrangig gegenüber allen anderen Verbindlichkeiten sind.

§ 91 Abs. 3 Satz 1 VAG

(3) ¹Bei der Beurteilung, inwieweit Eigenmittelbestandteile die in Absatz 2 genannten Merkmale gegenwärtig und in Zukunft aufweisen, ist ihre Laufzeit zu berücksichtigen.

§ 91 Abs. 3 Satz 2 VAG

²Im Fall einer befristeten Laufzeit ist ein Vergleich der befristeten Laufzeit mit der durchschnittlichen Laufzeit der Versicherungsverpflichtungen des Unternehmens in die Betrachtung mit einzubeziehen.

§ 91 Abs. 4 Satz 1 VAG

(4) Zusätzlich ist zu berücksichtigen, ob und inwieweit ein Eigenmittelbestandteil frei ist von

§ 91 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 VAG

Verpflichtungen oder Anreizen zur Rückzahlung des Nominalbetrags,

§ 91 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 VAG

obligatorischen festen Kosten und

§ 91 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 VAG

sonstigen Belastungen.

§ 91 Abs. 5 Satz 1 VAG

(5) ¹Die Einstufung bedarf der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.

§ 91 Abs. 5 Satz 2 VAG

²Das gilt nicht für Eigenmittelbestandteile, deren Einstufung in delegierten Rechtsakten der Europäischen Kommission bekannt gemacht wird.